Mehrheit will Kegelbahn statt anderer Bauarbeiten

Reudener überlegen die Rückgabe diverser Fördermittelbescheide

MZ, 27.04.2004 Maria Barsi

325.000 Euro hat die Ortschaft Reuden in der Hinterhand, sprich in der Rücklage. Das ist, gemessen an anderen Ortschaften der Gemeinde Elsteraue, ungeheuer viel. Und doch viel weniger, als die Räte dachten.
 
Ursprünglich nämlich hatten sie mit mehr Einnahmen gerechnet und diese auch eingeplant. Jetzt fällt ihnen auf die Füße, was eigentlich wohl überlegt war: nur überall dort Geld einzusetzen, wo man kräftig Fördermittel dazu bekommt. Also wurde eine ganze Reihe von Zuschüssen zu Baumaßnahmen beantragt. Nun kam tatsächlich auch eine ganze Menge von Förderbescheiden. Würde das alles gebaut werden, müsste die Ortschaft etwa 135.000 Euro Fördermittel auf den Tisch legen. Das wäre kein Prolem, denn das Geld ist da. Aber: Reuden will eine moderne Kegelanlage bauen, mit zwei Kegel- und zwei Bowlingbahnen. Für höher klassigen Kegelsport wäre das nicht genug, aber, so Ortsbürgermeister Dr.Lothar Stahl, man wolle die Kegelbahn ja auch mehr für den Freizeitsport der Bürger.
 
Mindestens 250.000 Euro würde das neue Stück kosten. Dann allerdings müsste man sich von einigen der geplanten Baumaßnahmen verabschieden, Fördermittel hin, Fördermittel her. "Alles, was zurückzupfeifen geht, sollten wir aufhalten", meinte Stahl.
 
Rat Horst Weiß (CDU) sah das mit gemischten Gefühlen. Seiner Meinung nach steht das Finanzierungskonzept keineswegs auf festen Füßen, und er bezweifelte, dass 250.000 Euro genug sind für die Kegelbahn. Viele Entscheidungen des früheren Gemeinderates Reuden hätten sich ins Gegenteil verkehrt, weil sich die Bedingungen änderten. Das sei auch künftig nicht auszuschließen. Es dürften später auf keinen Fall zusätzliche Kosten auf die ganze Gemeinde zukommen, denn zwar würde die Kegelbahn noch aus den finanziellen Mitteln der Ortschaft Reuden gebaut, sei dann jedoch Eigentum der Gemeinde Elsteraue. Und die habe kein Geld.

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