Blickpunkt Elsteraue September 2004

Aus der Arbeit des Ortschaftsrates

Am 24. August 2004 trafen sich die Ortschaftsräte der Ortschaft Reuden zu ihrer 7. öffentlichen Sitzung.
Zahlreiche Einwohner von Reuden und Predel hatte ebenfalls den Weg in die Gaststätte von Peter Staate gefunden, standen doch mehrere Punkte auf der Tagesordnung, die im Zusammenhang mit den umfangreichen Baumaßnahmen der vergangenen Jahre in den Ortsteilen der Ortschaft Reuden nun unter der Regie der Gemeinde Elsteraue für viele Grundstücksbesitzer nachträgliche finanzielle Belastungen bringen könnten.
Da sich zu dieser Problematik immer neue rechtliche Gesichtspunkte ergeben hatten, bat der Bürgermeister der Gemeinde, Herr Manfred Meißner, darum diese betreffende Punkte von der Tagesordnung zu streichen. Weiterhin informierte Herr Meißner darüber, dass er sich zur Zeit darum bemühe zu klären, ob einige Baumaßnahmen in Reuden und Ostrau, die der Ortschaftsrat Reuden zwar nicht will, die der Gemeinderat Elsteraue aber beschlossen hat, durchgeführt werden müssen.
Im Punkt „Informationen des Ortschaftsbürgermeisters“ berichtete Dr. Stahl über die Eröffnung eines weiteren Abschnittes des Elsterradweges durch das Gebiet der Gemarkung Reuden. Mit dem nunmehr übergebenen Abschnitt von Krimmlitz bis nach Predel konnte auch das von der Gemeinde Reuden seit mehr als 10 Jahren verfolgte Ziel eines ortsnahen Wanderweges durch die Elsteraue erfolgreich abgeschlossen werden. Er dankte allen, die bei der Überwindung zahlreicher privater Widerstände gegen dieses Projekt zum Wohle der Gemeinschaft mitgewirkt haben.
Ganz besonderen Stolz brachte der Ortschaftsbürgermeister auf die Leistungen aller Beteiligten an der Vorbereitung und Durchführung der 850-Jahr-Feier von Predel zum Ausdruck. Mit den vielen gelungenen Veranstaltungen haben insbesondere die Predeler Maßstäbe gesetzt und den wiederholten Beweis dafür angetreten, was die Menschen in ihrem gemeinsamen Wirken zu leisten im Stande sind. Diese Festwoche ist wohl noch ein schöneres Denkmal als das, was sich die Predeler auf dem unteren Anger in Form einer hölzernen Stele gesetzt haben.
Weiterhin informierte Dr. Stahl darüber, dass der Verbindungsweg zwischen der Reudener und der Profener Flur hinter der Hochkippe entlang ab sofort von der Mibrag abgesperrt wird, da der Tagebaufortschritt dies notwendig mache. Der Ortschaftsrat stimmte dieser Maßnahme zu und richtete die Bitte an die Mibrag, als Ersatz dafür den Verbindungsweg vor der Kippe für Radfahrer und Fußgänger nutzbar zu machen.
Im nicht öffentlichen Teil beschloss der Ortschaftsrat, dem Verkauf der Ackerfläche hinter der Schule an die Mibrag zuzustimmen. Die Fläche war durch die Gemeinde Reuden im Jahre 1999 angekauft worden und sollte der Entwicklung eines dörflichen Betreuungs- und Freizeitzentrums im Zusammenwirken von Sekundarschule, Grundschule, Hort und Tagesstätte dienen. Durch die Entwicklungen in der Gemeinde Elsteraue ist die Vorhaltung dieser Fläche jedoch nicht mehr notwendig und der Mibrag, die dringend Ersatzflächen für vom Tagebau in Anspruch genommene Flächen benötigt, kann damit geholfen werden.
In einem weiteren nicht öffentlichen Punkt hatte sich der Rat mit einer Problematik auseinander zu setzen, die ihre Ursache darin findet, dass Einwohner von Predel bei ihren Nutzungen von öffentlichen Flächen und Ruhezonen nicht die erforderliche Rücksicht auf alle anderen Mitbewohner nehmen und nunmehr die Frage im Raume steht, die betreffende Fläche für private Gartenpartys gänzlich zu sperren. Der Ortschaftsrat appellierte in diesem Zusammenhang eindringlich an die Werte menschlichen Zusammenlebens in der dörflichen Gemeinschaft.

Dr. Lothar Stahl (Ortschaftsbürgermeister)

 

850 Jahre Predel

Ein kurzer Rückblick auf das Fest 850 Jahre Predel - verbunden mit einem herzlichen Dankeschön.
Die Festwoche vom 8. - 15. August anlässlich unserer 850-Jahr-Feier von Predel ist nun schon Geschichte. Über ein Jahre bereitete sich der Tümpelverein Predel e.V. und das für diesen Anlass gegründete Festkomitee auf diese große Feier vor. In unzähligen freiwilligen Stunden suchten die Verantwortlichen nach einem passenden Konzept, um diese Festwoche in einem würdigen Rahmen zu gestalten. doch wie es in der heutigen Zeit üblich ist, mussten wir vor allem die finanziellen Mittel als Grundfeste für alle Aktionen sicher haben. Wir hofften in diesem Sinne auch auf die Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, erstellten in mühevoller Kleinarbeit einen hieb- und stichfesten Antrag, einschließlich Finanzplan, sandten diesen rechtzeitig an die maßgebliche Stelle, und warteten noch 8 Wochen vor unserem fest auf eine schriftliche Antwort. Nur nach mehrmaligen telefonischen Rückfragen erhielten wir einen negativen Bescheid und das war es für uns.
Doch mit Unterstützung unseres Ortsbürgermeisters und seinem Ortschaftsrat konnten wir unsere Vorstellungen und Planungen in die Tat umsetzen.

Acht Tage lang boten wir den Einwohnern von Predel und unseren Gästen ein abwechslungsreiches Programm zur 850-jährigen Geschichte des Dorfes. Die Gestaltung jedes einzelnen Tages werden allen noch in guter Erinnerung sein. In vielen Höhepunkten konnten wir gemeinsam unterhaltsame Stunden erleben.
Mit der Enthüllung der hölzernen Stele auf dem Anger im Unterdorf am Dienstag, dem 10. August, haben wir uns und dem gesamten Dorf ein Denkmal zur Erinnerung an unsere 850-Jahr-Feier gesetzt. Das Sinnbild des Frosches, als Symbol der Fruchtbarkeit und laut Aussage des Künstlers Lindner ein Glücksbringer, gehört seit Jahrhunderten zum Tümpel wie die Kirche zum Dorf und soll auch nachfolgenden Generationen als Symbol für den Erhalt und das Weiterleben ihres Dorfes stehen.
Was an diesem Tag ein kleiner Ort wie Predel auf die Beine zu stellen vermochte, wird wohl kaum überboten werden können. Mit welchem Ideenreichtum, mit welcher Freude und Tatkraft und vor allem mit welchem Humor alle Mitwirkenden das alte und neue Leben ihres Dorfes in Bilder umsetzten, nötigte allen Gästen und Zuschauern die größte Hochachtung ab. Diese Begeisterung machte alle Mühen vergessen. Auch die Mitwirkung der Vereine aus den Nachbargemeinden mit ihren Festwagen machten diesen Umzug zu einem großen Ereignis. Gleichzeitig mit der 850-Jahr-Feier begingen wir am Wochenende unser traditionelles Kinder- und Tümpelfest zum 33. Mal. so kamen am Sonntag bei einem bunten Programm und kleinen Geschenken unsere Kinder zu ihrem Recht. Ein Fest voller Höhepunkte wird allen in schöner Erinnerung bleiben. Leider haben der Vorstand und die Mitglieder des Festkomitees nicht die Möglichkeit, allen Mitwirkenden, ob an vorderer Front oder im Hintergrund tätig, den Sponsoren, unseren Predler Kuchenfrauen und allen Helfern in diesen Tagen, mit einem persönlichen Händedruck für die Unterstützung zum Gelingen unserer Festwoche 850 Jahre Predel 2004 zu danken.
Mit herzlichen Worten an dieser Stelle möchten wir deshalb allen unseren großen Dank aussprechen für ihre uneigennützige Hilfe bei der Gestaltung und Durchführung dieser unvergessenen Tage vom 8. - 15. August 2004. Ein Dank auch an unsere zahlreichen Gäste, die mit ihrem Besuch unsere Anstrengungen belohnt haben. Eine Festschrift in Wort und Bild über diese Tage und den Videofilm über unseren Festumzug werden wir in nächster Zeit erarbeiten und den Einwohnern in einem Dorfgemeinschaftsabend vorstellen.
Von der Broschüre "850 Jahre gelebte Geschichte(n) von Predel" sind noch einzelne Exemplare erhältlich.

Telefonische Bestellungen sind bei Frau Stahl 03441/226131 oder
Fam. Schumann 034424/21323 möglich.
Tümpelverein Predel e.V.
Festkomitee 850 Jahre Predel



Aller Anfang ist schwer

Am 21. August 2003 begann unser  7. Schuljahr in einer neuen Umgebung - in der Sekundarschule Reuden. Wir waren die erste und bis dahin auch die einzige Tröglitzer Klasse. Wir dachten, dass es extrem schlechter werden würde als in unserer ehemaligen Schule, die wir eigentlich nur ungern verlassen hatten. Im letzten Jahr hatten wir stark gegen die Entscheidung protestiert, dass beide Schulen zusammengelegt werden. Deshalb kamen wir mit dem Spruch: "Wir protestieren auf allen Vieren, denn wir wissen, Reuden ist beschissen!" in der neuen Schule an. Doch in Reuden entwickelte sich alles ganz anders, als wir vermutet hatten. Die Lehrer mussten sich erst einmal an uns und unser Verhalten gewöhnen. Und wir - wir mussten uns natürlich auch an die neue Umgebung gewöhnen. Vieles war nicht einfach. Besonders die lange Busfahrt war unangenehm. Am Anfang hatten wir mächtige Probleme mit den "Regeln" der Schule. Aber so geht es sicher jedem, der eine neue Schule besucht. Viele von uns verschlechterten sich. Doch im Nachhinein können wir dies nicht nur dem Schulwechsel anlasten. Unsere Eltern meinen oft, es wäre das "schwierige Alter", in dem wir uns zurzeit befinden. Aber eines haben wir gemerkt, wenn wir uns bemühen, ist alles zu schaffen.
In der Sekundarschule Reuden gibt es die verschiedensten Freizeitangebote, von denen wir viele nutzen, obwohl wir Fahrschüler sind und den längsten Anfahrtsweg haben. Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es ist wunderbar, was wir hier alles machen können: Es gibt Koch- und Backkurse, eine Kunst-AG, Gitarrenunterricht, Theater und vieles mehr. Das Beste sind das Internet-Café und die Versorgung durch die Schülerfirma "Pausensnack". Unsere Klassenlehrerin ist Frau Sureck, sie ist hilfsbereit und sie lässt uns nie im Stich. Wir unternehmen mit ihr sehr viel, Frau Sureck hat gute Ideen für Ausflüge und Freizeitveranstaltungen. Uns vor allem hat die Lesenacht gefallen. Wir haben uns an die neue Schule gewöhnt und nach einem Jahr können wir behaupten, sie gefällt uns.

Yvonne Leuthold, Vicky Nell, Jenny Thurm und Sebastian Rolle
Schüler der Klasse 8b der Sekundarschule Reuden

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