Schulabschluss

Fünf junge Leute suchen beruflich das große Glück

Die MZ hörte sich in der Klasse 10a der Sekundarschule Reuden um

An allen Schulen der Region bekamen die Zehntklässler kurz vor Ferienbeginn in feierlicher Form die Abschlusszeugnisse überreicht. Die MZ fragte Schüler aus der Klasse 10a der Sekundarschule Reuden wie es beruflich weitergeht. Die Zeitzer Zeitung will fünf Jugendliche ein Stück auf ihrem Weg begleiten.

Reuden/MZ,
Bei Andreas Ritzer lief es wie am Schnürchen. Der junge Mann schickte nur eine Bewerbung los und wurde angenommen. Mit Beginn des neuen Schuljahres tritt er eine Lehre zum Industriemechaniker bei der Mibrag an.
"Ich habe zwei Mal ein Praktikum in der Hauptwerkstatt absolviert. Die Arbeit hat mir gefallen", erzählt der 16-Jährige, dessen Vater in dem Betrieb arbeitet. Vielleicht hatte er deshalb Glück, spekulieren die anderen. Ritzer unterzog sich mit insgesamt 280 Bewerbern einem Einstellungstest. "Zwölf wurden genommen", spricht er. Ein Vorstellungsgespräch schloss sich an. Die Ausbildungszeit erstreckt sich über dreieinhalb Jahre. Die Schulbank drückt der Auszubildende, der selbstbewusst wirkt und Ruhe ausstrahlt, in dem Berufsbildenden Schulen Zeitz. Ritzers Klassenkamerad Frank Lehmann wollte eigentlich Zimmermann werden. Zu zwei Schulpraktika hat er in diesen Beruf reingeschnuppert und daran Gefallen gefunden. Jetzt aber lernt er Straßenbauer. In einer Zwenkauer Baufirma, zu der die Mutter Kontakte besitzt.
Lediglich eine Bewerbung schickte der Zehntklässler ab. Adressiert an besagtes Unternehmen. Lehmann flatterte eine Zusage ins Haus. Darüber freut er sich. Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Straßenbauer. Zur Theorie muss der Lehrling nach Taucha. Der 16-Jährige ist kein Büromensch. Mit seinen kräftigen Armen packt er lieber zu. "Ich könnte gar nicht stundenlang am Schreibtisch sitzen", sagt er.
Bei Stephanie Menzel sieht es in Sachen Berufswahl schon etwas anders aus. Sie will Einzelhandels-Kauffrau lernen und verschickte 15 Bewerbungen. In 14 Fällen erhielt sie einen abschlägigen Bescheid. Eine Zusage kam von Galeria-Kaufhof in Heilbronn. Dort hat sich die 16-Jährige beworben, weil die Oma in der Stadt lebt. So ist nicht alles fremd. "Ein bisschen schwer fällt mir der Abschied dennoch", sagt sie und hofft, dass sie öfters mal nach Hause kann.
Dagegen freut sich Nadine Merseburger auf das Leben im Internat. Die 16-Jährige zieht es nach Erfurt, wo sie an der Fachhochschule für Design gestaltungstechnische Assistentin lernt. Vier Jahre drückt sie in der Thüringischen Landeshauptstadt die Schulbank, um das Fachabitur zu erwerben. Mit diesem Abschluss in der Tasche könnte sie sich in der Werbebranche selbstständig machen. In einem halben Jahr will sich die Fachhochschülerin nach einer eigenen Wohnung umsehen. "Wenn ich neue Freunde gefunden habe, will ich nicht mehr jedes Wochenende nach Hause fahren", erklärt sie dazu.
Claudia Eisert weiß noch nicht, wie es bei ihr weitergeht. Obwohl ihr die Lehrerin, abgesehen von der 3 in Mathe, ein "Bombenzeugnis" bescheinigt, hat sie keine Lehrstelle bekommen. 20 Bewerbungen schickte die 16-Jährige, die medizinisch-technische Assistentin werden möchte, in alle Himmelsrichtungen. Selbst in den alten Bundesländern versuchte sie ihr Glück. Leider vergebens. Jetzt hat sie über Bekannte erfahren, dass eine große Möbel-Kaufhauskette Kauffrauen im Einzelhandel ausbildet und noch Lehrlinge sucht. Aus dem Grund will sie sich dort bewerben.

Lehrstellensuche

Großes Glück

19 Schüler lernten in der Klasse 10a der Sekundarschule Reuden. Bis auf eine Schülerin wissen alle, wie es im neuen Schuljahr weitergeht. Wer sich um eine Lehrstelle bewarb, fand eine. Es gab aber auch Schüler, die von vornherein noch eine schulische Ausbildung anschlie0en wollten. Die Klasse hat großes Glück bei der Lehrstellensuche. An vielen Schulen sieht es bei weitem nicht so gut aus.

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